Irgendwann ist es soweit, dann muss ich mich von ausgeleierten, löchrigen oder fleckigen T-Shirts verabschieden. Der Deal lautet: Pro neu erworbenem T-Shirt muss ein anderes in die Schuhputzkiste wandern. Heute trifft es also drei T-Shirts – alle mit einer individuellen Geschichte und unterschiedlichen Erinnerungen. Hier kommt die erste Geschichte vom weißen T-Shirt:
Untrennbar mit der Entstehung des MFB verbunden ist die Ausrufung der „Ökumenischen Dekade zur Überwindung von Gewalt“. 1998, während der Achten Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) in Harare/Simbabwe, wurde beschlossen, das neue Jahrtausend mit eben dieser Dekade zu beginnen. 2001 wurde diese Dekade dann feierlich in Berlin eröffnet. Mein T-Shirt zeigt das Logo dieser Dekade. Ja, das Logo des MFB ähnelt dem sehr – nachdem wir das Okay aus Genf (Zenrale des ÖRK) bekommen hatten, entwarf Friedhelm Janzen, damals Mitglied des Beirats des MFB, dieses Logo im ersten Jahr des MFB, 2005.Von Anfang an war es uns im MFB wichtig, unsere ökumenische Verbundenheit und Arbeitsweise zu dokumentieren, eben auch mit unserem Logo. 2006 ließ die Vollversammlung des ÖRK in Porto Alegre, Brasilien, dann verlautbaren: „Ein Verzicht auf jegliche theologische und ethische Rechtfertigung von Gewalt setzt eine Geisteshaltung voraus, die ihre Stärke aus der Spiritualität und aus einer Nachfolge der aktiven Gewaltlosigkeit bezieht.“ 2011 durfte ich dann an der Abschlussveranstaltung der Dekade, der sogenannten Ökumenischen Friedenskonvokation, in Kingston, Jamaika, teilnehmen – zusammen mit tausend anderen Teilnehmenden, darunter ein junger Pastor aus unserer Geschwisterkirche in Simbabwe, Notsen Ncube. Der Weg der Dekade mündete dann während der Vollversammlung in Busan, Südkorea, 2013 in den Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens. Aber zurück zum T-Shirt: Daran hängen auch 15 Jahre Existenz des MFB. Die Grundpfeiler blieben in all der Zeit die selben – das Friedenszeugnis hineinzubuchstabieren in die Gemeinden, in die Ökumene und in die Gesellschaft. Schwerpunktsprojekte kamen und gingen – aus einem Projekt ist mittlerweile eine tiefe Partnerschaft geworden: Die Zusammenarbeit zwischen dem MFB und Geschwistern aus der Brethren in Christ Church Zimbabwe geht in ihr zwölftes Jahr.
T-Shirts mögen ausleiern, verflecken und löchrig werden – die Bitte aus Lukas 1,79 bleibt: „Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“.