Ich vergaß: Ländliche Gebiete und Müllvermeidung im Lebensmittelbereich ergänzen einander leider nicht unbedingt: Mit meinen Obst- und Gemüsenetzen kann ich in den hiesigen Geschäften nix werden, die leeren Eierverpackungen stapeln sich, Milch gibt es nicht zum Selber-Abzapfen und die Wildknacker sind zwar direkt vom Jagdbetrieb – aber eingeschweißt. Da meine Reisetätigkeiten derzeit aus bekannten Gründen stark eingeschränkt sind, nutze ich einen Teil der freigewordenen Kapazitäten, um eine so weit wie möglich „nachhaltige Einkaufsroute“ zu entwickeln: An der Pinwand in der Küche hängen dutzende Zettel mit Namen von Hofläden o.ä. und deren Öffnungszeiten. Nun, denkt sich bestimmt der/die geschätzte Leser/in: Nix mit nachhaltig, wenn die die alle per Auto abklappert. Okay, der erste Besuch ist jeweils motorisiert geschehen, jetzt aber gibt es ausgeklügelte Routen und Zeiten per Bahn und mitzuführendem Fahrrad: Kartoffeln in Ludwigsfelde – mit Bahn und insgesamt 8 Radkilometern zu bewältigen (stark variierende Öffnungszeiten sind zu berücksichtigen!), frisch geschrotetes Mehl in Luckenwalde – mit Bahn und insgesamt 10 Radkilometern, Bioeier, die ich in mitgebrachte Verpackungen versenken kann und frische Milch in Glasflaschen (wenigstens ist Glas schier unendlich recycelbar…) mit insgesamt 20 Kilometern Radleistung (aber nur Freitag und Samstag…), Wildwurst mit Bahn und insgesamt 8 Radkilometern oder ohne Bahn und 23 Radkilometern, Äpfel und Erdbeeren mit insgesamt 34 Radkilometern.
Ich fand mich toll nach meinen Recherchen und Berechnungen – nur eins hatte ich dabei vergessen: Dieses Zeitpensum kann ich dann mal dereinst schaffen, wenn ich das Rentenalter erreicht haben sollte: Ansonsten müsste ich meinen Job kündigen…
Übrigens: Heute muss ich unvermeidbar mit dem Auto nach Berlin – 80 Aufbackbrötchen zum Einfrieren von unserem früheren Bäcker und 3 Liter abgezapfte Milch vom Edeka in Schöneweide dürfen dann mit mir zurück aufs Land fahren…