Hat Ihnen/Euch schon ‚mal jemand erklärt, wegen zu viel Friedens gäbe es da Bedenken? Nein? Mir auch nicht – nur so ähnlich …

Tja, die Sache mit dem Frieden und den Kirchen: Manchmal werden ungeahnte kreative Kräfte frei, wenn es darum geht, ein friedenskirchliches Feigenblatt in ein ökumenisches Gremium zu locken, damit dem Frieden Genüge getan ist. Manchmal wird die Friedenskirche der Mennoniten auf einen so hohen Sockel gehoben, dass es ein/e jede/r sehen mag: Diese Höhe ist für Nicht-Mennoniten natürlich unerreichbar. Manchmal wird davor zurückgeschreckt, einen Posten an jemanden zu vergeben, aus Sorge, dass der/die das Thema Frieden vielleicht ein wenig überbewerten könnte. Manchmal wird der Frieden delegiert, damit alle anderen im Ernstfall auf diese Person zeigen können: Dafür haben wir doch X (oder Y oder Z). Manchmal könnte ich alles, was ich da schreibe, in Anführungszeichen setzen, um den Sätzen die in ihnen schlummernde unfreiwillige Komik zu nehmen…

Zur Erinnerung: Der Vierschritt der Ökumenischen Friedenskonvokation 2011 in Kingston/Jamaika umfasst unser gesamtes Leben:

  • Friede mit der Erde
  • Friede zwischen den Völkern
  • Friede in der Wirtschaft
  • Friede in der Gemeinschaft

Aber das ist vermutlich das Verstörende: Frieden lässt sich nicht einfach delegieren oder in Gremien bändigen.

Mal ganz ehrlich? Würde mir jemand sagen, ich beschäftige mich u.U. zu viel mit dem Frieden, als dass es für alle auf Dauer tragbar wäre – dann würde ich denken:

Danke für das unfreiwillige Kompliment!

In diesem Sinne – keine Angst vor dem Frieden, er beißt nicht, sondern will uns laut Bibel heil und komplett machen – auf allen Ebenen unserer Existenz.