Als ich vor 14 Tagen nach Simbabwe einreisen wollte, war das am Flughafen von Bulawayo gar nicht so einfach: Ich wurde intensiv zu meinen Einreisegründen befragt. Wie vereinbart erzählte ich etwas von einer Kirchenkonferenz. War nicht so der Bringer – denn der grimmige, wichtig guckende Mensch in seinem Kabäuschen holte einen anderen grimmig ausschauenden, wichtig guckenden Menschen in Uniform, der wiederum noch eine andere Person hinzuzog. Dann wurde hier und dort gekramt, bis ein Formularblock hervorgezogen wurde – die Beschaffenheit des Papiers erinnerte mich an Erlebnisse an der dereinstigen deutsch-deutschen Grenze … Groß und breit wurde mir erklärt, dass ich dieses Papier zu unterzeichnen und bei Ausreise über meine Aktivitäten im Lande zu berichten hätte. Brav unterzeichnete ich das Papier, das ja bekanntermaßen geduldig ist – da erklärte mir der Grenzbeamte mit einer festen und bedrohlich klingenden Stimme, es sei mir verboten zu predigen. Sollte ich mich nicht an dieses Verbot halten, zöge das strafrechtliche Verfolgungen nach sich. Na toll! Nachdem es 12 Jahre gedauert hatte, dass sich eine Gemeinde mit mir und meiner „Lebensweise“ ( ich liebe seit 25 Jahren den selben Menschen und lebe mit ihr zusammen) versöhnt hatte und mir seit Ende letzten Jahres der Weg zur Kanzel dieser Gemeinde nicht mehr versperrt wird, kommt so ein simbabwischer Heinz daher und will mir erneut ein Predigtverbot auferlegen! Ein schlechter Witz!…
Kein Witz war allerdings meine Entscheidung nach diversen Gesprächen, keinen Blog zu schreiben, solange ich mich im Land selbst befinde: Nicht wegen mir (die Botschaft hätte mich schon rausgeholt), sondern wegen der Geschwister vor Ort. Ich wollte sie nicht gefährden. Daher die harmlosen Bildchen auf Facebook … Aber in der nächsten Woche schreibe ich meinen Reisebericht in Form des Infobriefs, dann ist Schluss mit lustig und allen albernen Predigtverboten…
P.S.: Was das Predigen betraf: Es kommt immer auf die Definition an …