Gestern fuhr ich mal wieder mit einem ICE der Deutschen Bahn durch die Landschaft, las die letzte Ausgabe des „Spiegel“ – und traf auf eine kurzen Artikel zur #unteilbar-Demo am letzten Wochenende in Berlin. Bekanntlicherweise wurden 40.000 Teilnehmende erwartet – und 242.000 kamen!!! Eine davon war ich:  Ich laberte meine Begleiterinnen während der Demo ständig mit meinen Erinnerungen voll: „Wow, das erinnert mich an damals, als wir eine knappe halbe Million waren. Wir kamen gar nicht bis zum Abschlusskundgebungsort am Hofgarten, so viele waren wir!“ – und ähnliches … ( es war damit die legendäre Friedensdemonstration am 10. Oktober 1981 in Bonn gemeint). Zurück zu besagtem Artikel im letzten „Spiegel“: Tobias Becker spricht dort von einem „Revival einer uralten Proteststrategie“ – „live und analog mit ihrem Körper an einem Ort. Was für ein Anachronismus!“ Ja, Herr Becker, sie haben ja soo recht – ich finde auch, dass „raus aus dem Netz, rauf auf die Straße“ ein gar nicht mal so verkehrtes Rezept ist. Es macht Menschen, die für ein weltoffenes Deutschland stehen wollen, sichtbar. Den Nachrichtensendungen waren wir eine Nachricht wert. Menschen schreiben den VeranstalterInnen, wie sehr diese bunte und fröhliche Demo ihnen Mut gemacht hat. Mir übrigens auch – ich war schier berauscht von dem Anblick der Vielfältigkeit der Gruppen und dem Alter der Teilnehmenden ( von unter 1 bis knapp unter 100 Jahren).

Es soll erst der Anfang gewesen sein, das MFB will sich so weit wie möglich weiterhin an diesem breiten gesellschaftlichen Bündnis beteiligen – damit das passiert, was die Achtzigerjahre auch ausgemacht hat:“ Die gute alte Demo verströmt das Achtzigerjahre-Aroma von Nicaragua-Kaffee – aber auch der machte schon hellwach“.

(Zitate alle aus: Der Spiegel 42/2018)